hundeerziehungsberatung

Der Hundetyp – Treibhund

Treibhunde wurden zum Treiben verwendet, meist von Großvieh. Die typischen Metzgershunde von Früher zählten zu den Treibhunden, sie trieben das Vieh zum Schlachtbereich oder trieben es in den kleinen eingezäunten Bereich davor – engl. Pit- um sie zu sortieren.

Andere Treibhunde trieben das Vieh auf der Alm, von dort aus zurück in den Stall und brachten die Tiere geschützt vor Angreifern von A nach B. Ab und an mussten diese Hunde auch Lasten ziehen, sprich ihre Kraft einsetzen oder am angeschossenen Vieh hängen bleiben.

Diese Hunde arbeiteten zwar nach Anweisung des Metzgers oder Sennen, mussten aber doch eigenständig arbeiten. Durch bellen oder zwicken in die Fersen des zu treibenden Tieres wurden die Tiere in Bewegung gesetzt oder durch Bodycheck im Schulterbereich gestoppt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass diese Hunde auch manchmal einen Tritt einstecken mussten und nicht traumatisch zusammenbrechen durften. Schütteln, Krone richten und weitermachen lautet ihre Devise!

Sie müssen kräftig und mutig sein, relativ schnell und wendig reagieren können, sich dem Vieh gegenüber durchsetzen, Druck ausüben und aushalten können, unbestechlich und hart im Nehmen sein, hartnäckig und aktiv ihr Ziel verfolgen sowie territorial  und verteidigungsbereit auftreten können.

Der Treibhund als Familienmitglied...

Das bedeutet, man hat als Familienmitglied einen Hund, der klare Regeln braucht, Ressourcen evtl. verteidigt oder nicht abgibt, rennende Kinder stoppt, Besuchern gegenüber skeptisch ist und diese verbellt, lautstark alles kommentiert, körperlich unsensibel mit seinen Besitzern umgeht und bei Bedarf eigenständig handelt, wenn Herrchen / Frauchen kein gutes Vorbild ist/ sind.

Man muss sehr frühzeitig agieren, um späteren Problemen vorzubeugen. Klare Spielregeln, Begrenzung, Aufbau von Frustrationstoleranz und Impulskontrolle, Bewegungsreize und Abgabe von Dingen sollten gezielt trainiert und eine gewisse soziale Abhängigkeit aufgebaut werden.

Instinktives Verhalten des Treibhundes...

Der Instinktkreis des Treibhundes hat einen hohen territorialen Anteil, einen hohen Anteil Jagdinstinkt, der soziale und sexuelle Anteil ist im Vergleich dazu etwas kleiner. Das kann jedoch auch variieren, je nach Erfahrungswerten beim Züchter und auch dem aufgebauten Bindungsmuster zum Muttertier, bzw. dessen Vorbildfunktion.

Die Territorialität sollte hier verkleinert, der soziale Rudelinstinkt (Kooperationsbereitschaft) vergrößert werden. Durch sexuelle Reife kann der Territorialinstinkt vergrößert werden – das muss einem bewusst sein.

Typische Treibhunde sind funktional für ihren Job: Augen müssen so angesetzt sein, dass sie alles im Blick haben – Körperbau sollte ausgeglichen sein mit einer kräftigen Bemuskelung – auch im Kopfbereich – Ohren sollten nicht allzu groß aber den Gehörgang schützend sein –  das Fell sollte wetterfest (Unterwolle, dicht, nicht zu lang) und schmutzabweisend sein – die Pfoten müssen rund und breit sein, um sich gegen etwas stemmen zu können.

Rassen der Treibhunde wären beispielsweise Saupacker, Pitbull-Terrier, Cattle Dogs, Entlebucher, Appenzeller

Der Treibhund als Allrounder...

Viele Treibhunde wurden als Allrounder eingesetzt, z.B. auch zum Hüten der Herde oder ausselektieren einzelner Tiere. Zu den Hüte-Treibhunden zählen der Australian Sheperd, Kelpie, Red Heeler, Cow Dogs,…

Anderen Treibhunden wurden Herdenschutzhunde eingekreuzt, entstanden sind alle typischen Hofhunde / Bauernhunde wie der große Schweizer Sennenhund, Berner Sennenhund, Hovawart,…

Sie beschützen Haus, Hof und Vieh sowie die gesamte Familie….

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung
Nach oben scrollen